In Michael Jarrells „Trei II“ riss Sopranistin Irina Ungureanu mit ihrer Urgewalt an Gestaltungskraft nicht nur das Ensemble mit, sondern am Schluss auch das Publikum zu lauten Bravorufen hin. Ungureanu versteht es immer wieder, ihren Interpretationen eine Dringlichkeit zu verleihen, der sich niemand entziehen kann.
Carsten Michels, Bündner Tagblatt, April 2023
Ihr schöpferischer Umgang mit der Stimme, sowie die groovige, avantgardistische Interpretation rumänischer Volksmusik zauberten den Zuhörenden ein farbiges Klangfeuerwerk in die Ohren.
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Da stand sie, die Frau in den roten Ballerinas, mit ein paar Akkorden an der Gitarre flog Irina Ungureanu schon im ersten Stück durch zarte Tongirlanden, perfekt unisono mit der Trompete, um aus hohen, obertönigen Trillern durch einen Klangwasserfall in die erdige Bruststimme zu stürzen.
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Zarte Liebeslieder wechselten sich beim Konzert in Frauenfeld ab mit ungestümen Rhythmen, der fast impressionistisch wirkende Einsatz von Melodicas gaben den Melodien und improvisatorischen Ausflügen eine zusätzlich archaische Note. Zum Beispiel bei Bradule, das Lied über den Brauch, bei einer Totenzeremonie eine Tanne aus dem Wald aufs Grab zu pflanzen.
Dominique Girod am Kontrabass entwickelte Rob-Wasserman-Qualitäten, während Irina Ungureanu diese betörend schönen Vorschlagtriller in die Melodiebögen einbaute, kehlig, dann wieder gross, mit zarten Reibungsflächen. Emotion pur. Mein absolutes Lieblingstück.
Barbara Camenzind, thurgaukultur.ch, November 2022
Und was die Sopranistin Irina Ungureanu kurz zuvor während der Uraufführung von David Sonton Caflischs „Isopor Oss“ geleistet hatte, verlangte einfach nach Ovationen.
tuns contemporans
Schweizer Musikzeitung, April 2021
Sonton Caflisch, der sich als Komponist intensiv mit Grisey’s Erkenntnissen beschäftigt hat, legte mit „Isopor Oss“ für Sopran und Kammerorchester ein ungewöhnlich dramatisches Werk vor. In seiner Vehemenz noch gesteigert durch die eruptive Interpretation von Sängerin Irina Ungureanu.
tuns contemporans, April 2021
(…) so auch am Donnerstag, wo am Mittag ein Konzert mit Helena Winkelmann (Violine) und Irina Ungureanu (Sopran) im Zentrum Paul Klee angesagt war. (…) ein Stück mit Ecken und Kanten und doch vorwärtsdrängendem Drive – mitreissend interpretiert.
Musikfestival Bern
Schweizer Musikzeitung, November 2019
Wenn sie singt, explodieren die Farben. Es ist nie gleich. Ja, wenn Irina Ungureanu singt, dann nimmt sie uns mit. Auf eine Weltreise für die Ohren. (…) Irina schenkt sich nichts. (…) Irina Ungureanus Stimme lotet die entlegensten Winkel der musikalischen Welt aus. Um immer wieder in die Mitte, in ihre Mitte zurückzukehren. (…) Während andere ihre interpretatorischen Kreise drehen, ist ihr Umgang mit der Stimme schöpferisch, originell und sehr klug. Sie findet, erfindet das Singen immer ein wenig neu.
Aus der Laudatio von Barbara Camenzind anlässlich des IBK Förderpreises 2019 für die Interpreation zeitgenössischer Musik
(…) So ist „Mein blaues Herz“ alles zugleich: Eine huldvolle Würdigung des gesanglichen Werks, eine kritische Betrachtung eines ausgeprägten Divenbewusstseins in der Attitüde, eine relativierende Verortung der Vielzahl von Gerüchten und Anekdoten über einen ausschweifenden Lebenswandel, Übersetzung und Interpretation von rumänischem Liedgut mit gleichenfalls mitgeliefertem Zweifel am Begriff „Volks“lied, Koketterie mit Witz und Wissen und merkliches, furchtbar aufrichtiges Interesse am Untersuchungsgegenstand, das sich im Spiel wie von allein in Charme verwandelt.
„Mein blaues Herz“
P.S., Dezember 2018
(…) Dazu singt die in Zürich ausgebildete Sopranistin Irina Ungureanu so hell und klar, dass mancher im Publikum Gänsehaut verspürt.
Tages-Anzeiger, Juni 2015
Irina Ungureanus Sopranstimme formte solche Lied- beziehungsweise Melodiephrasen in vielfältigsten Ausformungen. Hoch, tief, forte, hauchend, lispelnd, eruptiv: Die Palette ihrer stimmlichen Ausdrucksmöglichkeiten scheint endlos zu sein. Und sie trifft auch nach Minuten der freien Rezitation im freitonalen Raum mit erstaunlicher Sicherheit und punktgenau die richtige Tonhöhe des einsetzenden Instrumentes.
Bündner Tagblatt, Dezember 2013
Die rumänische Sängerin Irina Ungureanu schöpft aus alten Texten und Liedern ihrer Heimat etwas aufregend zeitgemäßes aus dem Hier und Jetzt. Wenn sie ihre wandelbare Stimme erhebt, verströmt dies einen eigenwilligen Folk, aber es werden auch Tore zu freieren Gestaltungsräumen aufgestoßen, in denen die Stimme als eigenständiges Instrument agiert und sich immer wieder eine extreme expressive Konzentration einstellt. Bis hin zu schrägen Jauchzern und exstatischen Aufschreien – Diamanada Galas lässt phasenweise grüßen.
Sie hat einen langen Atem, wenn sie mit bebenden Melismen ihre mystischen Geschichten rezitativisch erzählt, und Streicher sowie ein Harmonium ihre psydechelischen bis sakralen Klangflächen beisteuern. Immer wieder ist man gleichwohl von dieser ausdruckstiefen Stimme wie auch dem Klang dieser fremdartigen Sprache fasziniert.
Jazz Thing, Winter 2012
Faszinierend war Irina Ungureanus Auftritt. Die Sängerin hat mit ihrem Gesang buchstäblich «nichts in den Händen». Ihre stimmliche Breite zeigte sie mit rumänischer Volksmusik und der Aria von John Cage.
Thurgauer Zeitung, Juni 2013
An aller erster Stelle sei dann die rumänische Sängerin Irina Ungureanu noch einmal genannt, denn sie lotet mit ihrer Stimme die Extreme aus, wirkt dabei immer sicher und schon beim Debüt Album dieser Band wie eine der ganz grossen Sängerinnen, wie eine gelungene Kombination aus Iren Lovasz, Marta Sebestyen, Mariza und Susanna Baca.
Concerto-Magazin, 2011
….sowie den «Phonemena» von Milton Babbitt für Sopran und Klavier, die von Irina Ungureanu und Simone Keller gestisch reich und ungemein lebendig dargeboten wurden. Solche Interpretationen bleiben in Erinnerung.
Tages-Anzeiger, November 2009
Es gibt Interpreten die es schaffen, dich mit einpaar wenigen Tönen zu verzaubern. Sie ziehen dich in den Bann und bleiben dir wegen ihrer Sensibilität und ihres Raffinements stets in Erinnerung. Es sind diejenigen mit Talent und Geist, diejenigen, welche jeden gespielten Ton leben, welche durch die Fähigkeit starke Emotionen zu vermitteln und der Schönheit der künstlerischen Aussage wegen beeindrucken. Diese Gedanken hatte ich während eines Konzertes mit dem Trio Tafeal am 20. August im Spiegelsaal des deutschen Forum Sibiu.
Zeitschrift „muzica“ Bukarest, November 2007
Irina Ungureanu liess während rund eineinhalb Stunden Geräuschfetzen erklingen. Diese durchmischten sich mit rumänischen, französischen und englischen Texten zu schrillen Schreien, Keuchen, Husten, um dann wieder zum Rauschen eines alten Radios zu wechseln.
Thurgauer Zeitung, Mai 2006
Oft hält Irina Ungureanu auf der CD «Linu-i lin, Irina & DRUM» mit Pflanzen singend Zwiesprache, grämt, freut und fragt sich durch und mit ihnen. Das Ensemble intoniert rumänische Volkslieder, doch vermischt und kontrastiert die Gruppe überlieferte Melodien mit Klassik und freier Improvisation und dies so locker, als wäre es immer so gewesen.
AZ Live, Mai 2006
Es gelang ihnen auf eindrückliche Weise, die traditionelle Musik ihrer Heimat improvisierend in die heutige Zeit zu übersetzen. Dazu trug Irina Ungureanus Stimme, die zwischen leisem Säuseln und mächtigem Klang sämtliche Nuancen der Gefühlsregungen beherrscht, mindestens ebenso bei wie die herrlich filigranen Solos auf den Streichinstrumenten und dem Cimbalom.
Zürcher Oberländer, August 2003
Problemlos wechselte Irina Ungureanu von Brahms zu Liedern von Bob Dylan und Donovan, ja sogar zu rumänischen Volksliedern, deren Interpretation an die legendäre Maria Tanase denken liess.
Hermannstädter Zeitung, August 2001